Thursday, May 26, 2005

Saures beim Schwarzen Adler

Unsere Test-Tour in Simmering und Favoriten hat uns zu ein paar sehr angenehmen Lokalen geführt, die entsprechende Erwähnung in Conrad Seidls Bierguide 2006 finden werden - aber auch zu einer Enttäuschung: Beim Schwarzen Adler in Kaiserebersdorf (Kaiserebersdorfer Straße 330, 1110 Wien) hatte man von außen erst einmal den Eindruck, der Laden habe überhaupt geschlossen. Aber das Tor zum großen Garten stand offen, da sind im Schatten der Bäume auch vereinzelte Gäste gesessen.
Es hätte mir gleich auffallen sollen, dass diejenigen, die Bier getrunken haben, Flaschenbier vor sich stehen hatten. Aber das ubiquitäre Gösser Märzen könnte ich genauso gut, wie ich jetzt weiß: wahrscheinlich besser, aus dem nächsten Supermarkt haben. Wenn ich Lokale teste, will ich schließlich die Fassbier-Kompetenz kennenlernen.
Eine blonde Kellnerin mittleren Alters begrüßte uns, indem sie uns Speisekarten (wie wir dann festgestellt haben: mit vor allem griechischen Angeboten) hinlegte und fragte "Zum Trinken?"
Wir fragten erst einmal, wass es denn überhaupt für ein Bier vom Fass gebe.
"Gösser."
Ein Blick in die Karte zeigte, dass es als Flaschenbier auch "Hefeweizen" gibt. Welche Marke? "Na Hefeweizen, das ist ein trübes." Ob die Vermutung richtig sei, dass das Hefeweizen in einem von der BrauUnion belieferten Lokal ein Edelweiss wäre? "Jo. Woll'n sie eins?"
Ich entschied mich - leider - doch für das Gösser vom Fass. Es kam in einem Glas in der Form eines Kognacschwenkers, wie es Gösser vor gut 15 Jahren verwendet hat. Optisch ganz in Ordnung - vom Geruch und Geschmack her leider gar nicht. Schon die Nase verriet, dass das Bier sauer sein würde - und das war es dann auch.
Wir haben daran genippt, es für untrinkbar befunden und nachgefragt, wann denn die Bierleitung zuletzt gereinigt worden wäre. "Eh alle zwei Monate", versicherte uns die Kellnerin - sie kassierte ohne weitere Nachfragen oder Auskünfte.

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