Sunday, May 29, 2005

Beschwerden beim Salzamt

Bei der Beisl-Tour zum Update meines Bierguide haben wir gestern versucht, das "Bierparlament" in der Enenkelstraße zu besuchen - aber dieses früher nette Bierlokal ist inzwischen zu einer Pizzeria mutiert und kommt als solche nicht mehr in Betracht. Aber wenn wir schon in diesem Winkel des 16. Bezirks waren: Nebenan ist ja ein weiteres Bierlokal, das kleine, ziemlich verrauchte "Salzamt".
Britta Dolenc von der Kampagne für Gutes Bier hat ein Gösser bestellt, ich ein Zipfer Urtyp und Dietmar Eder fand es sicherer, ein Flaschenbier zu bestellen. Das immerhin könne keine Infektionen aus der Schankanlage haben.
Also haben wir gekostet: Die beiden Fassbiere waren zwar nicht ganz okay - sie hatten einen leichten Fehlgeruch und einen für unsere geübten Zungen wahrnehmbaren, wenn auch nicht aufdringlichen Fehlgeschmack. Dietmar konnte sich des Flaschenbiers - des dunklen Gösser Stiftsbräu - auch nicht recht erfreuen. Ein Blick aufs Etikett erklärte das: Das Best-Before-Date war 07.2004, also immerhin 10 Monate überschritten. Wir haben beim Zahlen zunächst gefragt, ob hier wohl wenig dunkles Bier verkauft würde.
"Fast gar keines."
Aha, das erklärt, warum das Bier alt ist.
"Nein, da kann ich nichts dafür, das muss passiert sein."
Na ja, kann vorkommen - sollte aber kein zweites mal passieren. Übrigens: Achten Sie doch auch auf die Schankanlagenpflege.
"Was meinen Sie?"
Na dass die Schankanlage wieder mal gereinigt werden sollte.
"Des passiert eh alle zwei Monate. Aber gehn Sie zum Chef sich zu beschweren, der sitzt dort drüben."
Also hin zu dem Kahlkopf mit dem beachtlichen Schnurrbart und vermeldet, dass das Stiftsbräu bei ihm abgelaufen ist.
"Wir haben gar kein Stiftsbräu."
Also die Flasche mit dem Etikett hingehalten und darauf hingewiesen.
"Ah so, na, des derf net sein."
Überflüssig, noch mal auf die Leitungspflege hinzuweisen. "Salzamt" steht ja für "Bei Beschwerden lecken Sie mich am Arsch."

0 Comments:

Post a Comment

<< Home